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lawinensicherheitsgrundlagen

Freeriden, Freeskiing und Touren werden immer beliebter, und immer mehr Menschen wagen sich ins Backcountry, um unberührte Tiefschneehänge und die totale Freiheit zu erleben. Wir können dieses Gefühl nur zu gut verstehen! Nichts ist besser als die Ruhe der Berge und der Spaß mit Freunden an einem sonnigen Tag, wenn man frischen Powder sucht. Aber ja, du hast es richtig vermutet – es gibt ein Aber.

Wenn du im Backcountry unterwegs bist, besteht immer das Risiko von Lawinen. Ein toller Tag kann schnell gefährlich werden, wenn du nicht vorsichtig bist. Das Risiko ist immer präsent, egal ob du dich mitten im Nirgendwo befindest, Hunderte von Kilometern vom nächsten Dorf entfernt bist oder auf einem Resort-Gelände außerhalb der markierten und kontrollierten Pisten fährst. In diesem Artikel erklären wir dir die Grundlagen der Lawinenkunde. Vom Minimieren der Risiken bis hin zum richtigen Einsatz deiner Lawinensicherheitsausrüstung – hier bekommst du alles, was du wissen musst. Also, legen wir los!

Neben deiner Sicherheitsausrüstung benötigst du auch funktionelle Kleidung für dein nächstes Abenteuer im Backcountry. Schau dir jetzt Skijacken und Skihosen bei Ridestore an, die perfekt auf die Bedingungen abseits der Pisten abgestimmt sind.

Lawinentheorie

Inhalt

Lawinentheorie

Wo und warum treten Lawinen auf?

Bevor wir starten, ein kurzer Haftungsausschluss: Wir möchten dich nicht belehren oder abschrecken. Es geht uns darum, dir die Risiken des Backcountry Ridings bewusst zu machen, damit du sicher unterwegs bist und über Lawinen informiert bist. Unser Guide ersetzt keinen Lawinenkurs, den wir später noch erwähnen werden!

Was sind Lawinen? Im Grunde sind es große Schneemassen, die schnell den Hang hinunterbewegen. Das Risiko besteht, wenn der Abhang mindestens 25 Grad steil ist. Die horizontale Länge einer Lawine kann das Dreifache der Höhe des Berges betragen.

Lawinen sind gefährlich. Jährlich sterben in Europa etwa 100 Menschen durch Lawinen. Die Hauptursache sind Erschöpfung oder Erstickung. Opfer haben jedoch eine hohe Überlebenschance, wenn sie innerhalb der ersten 15 Minuten nach der Verschüttung ausgegraben werden. Deshalb ist Lawinensicherheitsausrüstung entscheidend – aber auch zu wissen, wie man sie richtig nutzt und schnell handelt. Jede Sekunde zählt!

Wo und warum treten Lawinen auf?

Es gibt 5 Haupttypen von Lawinen: Schneebrettlawinen, Lockerschneelawinen, Wechten, Gleitschneelawinen und Nassschneelawinen.

Typ 1: Schneebrettlawinen

Schneebrettlawinen verursachen fast 99% der Lawinenunfälle. Eine Schneebrettlawine wird ausgelöst, wenn eine der Schichten unter der Schneedecke zusammenbricht. Sie kann entweder spontan ausgelöst werden (das Gewicht des Schnees selbst bei Schneefall oder warmen Temperaturen) oder von Menschen verursacht werden. Denke daran, dass die Geschwindigkeit einer Schneebrettlawine zwischen 50 und 200 km/h liegen kann!

Typ 2: Lockerschneelawinen

Lockerschneelawinen treten auf, wenn sich die gesamte Schneedecke vom Untergrund löst und über den Boden gleitet.

Typ 3: Wechten

Wechten werden vom Wind erzeugt und sind auf den ersten Blick super lustige natürliche Kicker, können aber beim Abbrechen Lawinen verursachen.

Typ 4: Gleitschneelawinen

Gleitschneelawinen beginnen an einer Stelle, an der eine lockere und ungebundene Schneeschicht beim Rutschen immer mehr Schnee sammelt.

Typ 5: Nassschneelawinen

Eine Nassschneelawine wird durch das in der Schneedecke angesammelte Wasser freigesetzt und der starke matschige Schnee kann sogar Felsbrocken auf dem Weg nach unten mitnehmen.

Steilheit und Identifizierung von Lawinengelände

Wie erkennt man Lawinengelände? Der wichtigste Indikator für Lawinengefahr ist der Winkel oder die Neigung des Hangs. Wie bereits erwähnt, treten Lawinen in der Regel auf, wenn die Hangneigung mindestens 25 Grad beträgt.

Am häufigsten werden Lawinen jedoch bei einer Neigung zwischen 30 und 45 Grad ausgelöst. Besonders gefährlich sind Hänge mit einem Winkel von 36 bis 39 Grad, da hier häufig Skifahrer und Snowboarder Lawinen auslösen. Wenn der Hangwinkel jedoch 55 Grad oder steiler wird, nimmt das Lawinenrisiko ab, aber seien wir ehrlich, das Gelände wird dann auch nicht mehr wirklich fahrbar. Um das Risiko am besten zu minimieren, solltest du dich auf Hängen mit einer Neigung von weniger als 25 Grad aufhalten. Denk jedoch daran, dass auch in flacherem Gelände Lawinen auslösen können, wenn sich steilere Bereiche darüber oder daneben befinden. Achte immer auf das Gelände rund um dich und über dir!

Steepness and identifying avalanche terrain

Neben der Steilheit ist die Exposition (also die Richtung, in die der Hang zeigt) einer der wichtigsten Faktoren, die das Lawinenrisiko beeinflussen. Die Exposition hat Einfluss auf die Temperatur des Schnees. Zum Beispiel kann die Temperatur an Südhängen im Laufe des Tages stark variieren: Während die Sonne den Schnee tagsüber erwärmt, gefriert er in der Nacht wieder und bildet so eine neue Schneedecke. Steile Südhänge haben an sonnigen, warmen Nachmittagen ein erhöhtes Lawinenrisiko und sollten daher gemieden werden. Die Exposition hilft dir auch dabei zu verstehen, wie der Wind den Hang beeinflusst hat und ob sich durch den Wind während des Schneefalls gefährlich viel Schnee angesammelt hat.

Es gibt hilfreiche Tools, mit denen du die Lawinengefahr besser einschätzen und deine Routenplanung optimieren kannst. Eine gute Möglichkeit ist die ATES (Avalanche Terrain Exposure Scale). Schau dir diese Skala genauer an, lies mehr darüber und lerne, wie du sie richtig interpretierst.

Warnsignale

Wir haben die häufigsten Warnsignale zusammengetragen, die jeder Freerider kennen sollte, bevor er sich ins Backcountry begibt. Red Flags dienen als Warnzeichen für potenzielle Gefahren und sind die Art und Weise, wie uns die Natur auf das Risiko einer Lawine hinweist. Denn manchmal ist es besser, umzudrehen oder sogar zu Hause zu bleiben!

Red Flag 1 - Wetteränderungen

Große Wetteränderungen wie Regen oder starker Schneefall, starker Wind und schnelle Temperaturänderungen wirken sich auf die Schneedecke aus und können sie instabil und anfällig für Lawinen machen. Berücksichtige dies bei der Planung deines Freeride-Tages und sei äußerst vorsichtig!

Red Flag 2 - Wind und Schneeansammlungen

Starke Winde, insbesondere bei Schneefall, führen zu Schneeansammlungen an geschützten Orten und erzeugen gefährliche Schneebretter, die sich leicht lösen.

Red Flag 3 - Frische Lawinen

Frische Lawinen sind eines der deutlichsten Warnsignale. Wenn du von einer Lawine in dem Gebiet erfährst, in das du fahren möchtest, ändere deine Pläne. Wenn du bereits auf dem Weg dorthin bist und eine Lawine entdeckst, die kürzlich abgegangen ist, ist es besser, umzukehren oder eine Alternative zu finden!

Red Flag 4 - Geländefallen

Geländefallen sind Stellen im Gelände, die sich als gefährlich erweisen können, wenn eine Lawine zuschlägt. Zum Beispiel kann ein Cliffdrop an einem normalen Tag Spaß machen, wenn dich aber eine Lawine von dem Felsen herunterschiebt, können die Dinge schnell anders aussehen.

Red Flag 5 - Wummgeräusche

Denke beim Aufstieg daran, deine Umgebung regelmäßig zu beobachten. Wenn du hohle Geräusche bzw. Wummgeräusche hörst, bedeutet dies, dass die Schneedecke unter dir und deinen Freunden zusammenbrechen könnte.

Red Flag 6 - Risse

Risse entstehen (normalerweise werden sie von hohlen Geräuschen begleitet), wenn die Schneedecke zusammenbricht und sie können beim Auslösen einer Lawine bis zu Hunderte von Metern lang werden.

Red Flag 7 - Gletscherspalten

Wenn du auf Gletschern fahren möchtest, achte auf Gletscherspalten. Gletscherspalten sind tiefe Risse im Eis und die tiefsten sind bis zu 30 Meter tief. Sie sind möglicherweise aufgrund der leichten Schneeschicht für das Auge nicht sichtbar, aber du möchtest sicher nicht hinein fallen! Überprüfe das Gebiet auf Geländefallen und identifiziere Klippen und mögliche Spalten auf deiner Route und vermeide diese.

red flags

Lawinenvorhersage

Eines der wichtigsten Werkzeuge für jeden Freerider ist die Lawinenvorhersage. Diese Vorhersagen sind in der Regel für jede Region separat verfügbar und werden von den Experten vor Ort erstellt. Sie ändern sich täglich (aber nicht in allen Gebieten!), ähnlich wie Wettervorhersagen. Aber was genau gibt dir die Lawinenvorhersage an?

Die Gefahrenbewertung zwischen 1 und 5

Gefahrenmuster, zum Beispiel Schneeansammlungen durch Wind oder Nassschneelawinen

Andere Merkmale und Probleme, die du im Auge behalten solltest

Die 5 Stufen der Lawinengefahr geben Aufschluss über das Risiko einer Lawine sowie über die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens. Sie liefern außerdem Hinweise zur möglichen Größe der Lawine. Zusätzlich bieten sie Richtlinien für Skitouren im freien Gelände. Werfen wir einen genaueren Blick auf die einzelnen Stufen:

avalanche forecast
Photo credit: avalanche.ca

1 – Gering: Lawinen sind unwahrscheinlich. Sollte es zu Lawinen kommen, sind es meist kleine, die nur in bestimmten Gebieten und in extremem Gelände auftreten. Die Bedingungen sind grundsätzlich sicher, doch ein gewisses Risiko bleibt bestehen.

2 – Mäßig: Erhöhtes Lawinenrisiko in bestimmten Gebieten. Achte genau auf den Schnee und das Gelände, beobachte die Risikobereiche und meide sie, wenn möglich.

3 – Erheblich: Gefährliche Bedingungen. Schnee und Gelände sollten aufmerksam überwacht werden. Sei besonders vorsichtig bei der Auswahl und Planung deiner Route.

4 – Groß: Sehr kritische Lawinensituation. Das Fahren in oder in der Nähe von Lawinengebieten wird nicht empfohlen.

5 – Sehr groß: Extrem hohe Lawinengefahr mit spontanen Abgängen. Vermeide jegliches Lawinengelände und bleibe zu Hause!

Zusätzlich gibt es auf der North American Avalanche Public Danger Scale die Bewertung „No Rating“, was bedeutet, dass für das Gebiet keine Prognose vorliegt. In solchen Fällen musst du selbst zum Experten werden und das Risiko äußerst sorgfältig einschätzen, um einen sicheren und dennoch unterhaltsamen Tag im Gelände zu verbringen. Denke daran, neben der Lawinenvorhersage auch die Wettervorhersage, den Wind, die Steilheit des Hanges und die gängigen Warnsignale zu berücksichtigen!

Risikominimierung

Auch wenn Risiken nie völlig ausgeschlossen werden können, kannst du sie doch erheblich minimieren und deinen Tag in den Bergen sicherer und angenehmer gestalten. Hier haben wir einige hilfreiche Tipps aus der Lawinenkunde zusammengestellt, die du unbedingt berücksichtigen solltest!

how to minimise risks

Der beste Weg, Risiken zu minimieren, ist, Lawinengelände zu vermeiden und in Gebieten mit weniger als 25 Grad Neigung zu bleiben. Eine nützliche App dabei ist Fatmap, die dir hilft, die Berge in 3D zu sehen und die Steigungsgrade der Hänge zu erkennen.

Überprüfe vor der Tour die Wetter- und Lawinenvorhersage und analysiere mögliche Gefahrenstellen im Gelände. Gehe niemals alleine ins Backcountry und stelle sicher, dass du und deine Crew gut ausgerüstet und vorbereitet seid.

Wähle den sichereren, auch wenn längeren, Aufstieg. Denkt daran, nacheinander zu fahren und einen Sicherheitsabstand einzuhalten, um das Risiko einer Mehrfachverschüttung zu verringern.

Wenn sich die Bedingungen ändern oder du verdächtige Geräusche oder Risse wahrnimmst, kehre sofort um. Es ist besser, sicher zu bleiben und ein anderes Mal wieder zu fahren. Vertraue auf dein Bauchgefühl und spreche die Situation offen an.

Lawinensicherheitsausrüstung

Lass uns über Ausrüstung sprechen! Abseits der Piste ist es entscheidend, die richtige Ausrüstung zu haben. Die wichtigsten Dinge sind ein LVS-Gerät (Pieps), eine Schaufel, eine Sonde, ein Erste-Hilfe-Set und ein Helm. Eine empfehlenswerte Ergänzung ist ein Lawinenrucksack.

Aber nur die Ausrüstung zu besitzen reicht nicht – du musst wissen, wie du sie im Ernstfall richtig einsetzt. Lass uns kurz durchgehen, was du brauchst und was beim Kauf wichtig ist!

Lawinensicherheitsausrüstung

Die Grundausstattung für einen Tag im Backcountry umfasst ein LVS-Gerät, eine Schaufel, eine Sonde und einen Lawinenrucksack, die wir im folgenden Abschnitt genauer betrachten werden. Zusätzlich gibt es ein paar hilfreiche Extras.

Ein Erste-Hilfe-Set ist wichtig. Achte darauf, dass es elastische Bandagen, eine wärmereflektierende Rettungsdecke, Pflaster, antiseptische Tücher, eine Schere und Tape enthält.

Das RECCO-System ist ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung. Ein kleiner Reflektor an deinem Helm, deiner Kleidung oder deinen Boots sendet ein Signal, wenn die Bergrettung dich sucht. Beachte jedoch, dass RECCO dein LVS-Gerät nicht ersetzt.

Für deine Backcountry-Tour solltest du außerdem ein Handy, eine Karte, einen Kompass, warme Kleidung, ausreichend Wasser und Snacks dabei haben!

LVS Gerät

Ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) wird zum Senden und Empfangen von Signalen verwendet, um eine verschüttete Person zu finden oder selbst gefunden zu werden. Achte beim Kauf auf ein Gerät mit drei Antennen und der Fähigkeit, Signale von mehreren LVS-Geräten zu empfangen, da diese im Suchmodus genauer sind. Trage das LVS unter der äußeren Kleidungsschicht und befestige es mit dem vorgesehenen Gurt. Vermeide es, das Handy in der Nähe des LVS zu haben, da es die Funktion stören kann – halte es mindestens 50 cm entfernt.

LVS Gerät

Sonde

Die Sonde ist eine leichte, zusammenklappbare Metallstange, die nach der LVS-Suche verwendet wird, um den genauen Ort der verschütteten Person zu finden. Sie sollte mindestens 2 Meter lang und mit einem Stahldraht versehen sein. Sonden mit Seil im Inneren sind weniger langlebig und können während des Gebrauchs versagen. Achte darauf, dass die Sonde in deinen Rucksack passt!

Schaufel

Eine Schaufel braucht keine ausgefallenen Einführungen und so ziemlich jeder von uns hat schon einmal eine in seinem Leben benutzt. Aber eine Lawinenschaufel hat ein paar spezifische Eigenschaften. Eine gute Lawinenschaufel ist robust, aus Metall gefertigt und zusammenklappbar, um sicherzustellen, dass sie leicht in deinen Rucksack passt. 

Snow-Shovel

Lawinenrucksack

Zusätzlich zur grundlegenden Lawinensicherheitsausrüstung erhöht der Lawinenrucksack deine Überlebenschancen erheblich. Bei einer Lawine ziehst du am Griff des Rucksacks, wodurch ein Airbag ausgelöst wird, der dich an der Oberfläche hält. Heutige Modelle nutzen wiederaufladbare Batterien und können bis zu viermal verwendet werden, was die Nutzung deutlich erleichtert. Dennoch ersetzt ein Lawinenrucksack nicht die Standardausrüstung und einen Lawinenkurs.

Verwendung der Lawinensicherheitsausrüstung

Verwendung der Lawinensicherheitsausrüstung

Lass uns zwei Szenarien durchgehen, in denen du deine Lawinensicherheitsausrüstung und dein Wissen anwenden musst.

Wenn du in eine Lawine gerätst: Versuche, zur Seite zu fahren, löse den Airbag aus, lass unnötige Gegenstände wie Stöcke los und halte dich mit Schwimmbewegungen an der Oberfläche. Greife nach Bäumen, Felsen oder etwas anderem Stabilem. Wenn die Lawine langsamer wird, halte deine Arme und Hände vor Mund und Gesicht, um eine Luftkammer zu schaffen, die das Atmen erleichtert, während du auf die Retter wartest.

Wenn du eine andere Person in eine Lawine geraten siehst: Bleibe ruhig, folge dem Opfer mit deinen Augen und merke dir den Punkt, an dem es unter dem Schnee verschwindet. Rufe die Notrufnummer und starte die Rettungskette. Stelle sicher, dass alle LVS-Geräte in den Suchmodus wechseln. Bewegt euch parallel und achtet auf Nachlawinen. Wenn das LVS euch in die Nähe des Opfers führt, beginne mit der Grobsuche und konzentriere dich auf die niedrigste Ziffer im Display. Beginne dann mit der Feinsuche. Wenn du das Opfer mit der Sonde gefunden hast, schaufelt abwechselnd und legt zuerst den Mund und das Gesicht frei, um das Atmen zu erleichtern. Prüft nach dem Ausgraben, ob eine Wiederbelebung notwendig ist.

Nimm an einem Lawinensicherheitskurs teil!

Nimm an einem Lawinensicherheitskurs teil!

Ein Lawinensicherheitskurs ist eine der besten Maßnahmen, um deine Sicherheit als Freerider zu erhöhen. In vielen Ländern gibt es spezielle Programme, wie das Eidgenössische Institut für Schnee- und Lawinenforschung in der Schweiz, AIARE in den USA oder SVELAV in Schweden.

Die Kurse sind in verschiedene Stufen unterteilt. Level 1 richtet sich an Freizeitfahrer und vermittelt grundlegendes Wissen wie die Erkennung und Vermeidung von Lawinengelände, das Planen sicherer Routen, das Lesen von Lawinenvorhersagen, Risikominimierung sowie den Umgang mit Lawinenausrüstung in einer Notsituation. Level 2 geht noch weiter und vertieft das Wissen für sicheres Touren im Gebirge. Auch wenn diese Kurse mehrere Hundert Euro kosten können, ist der Kurs für leidenschaftliche Freerider jeden Cent wert!

Übe mit deinen Freunden!

Wenn jemand in deiner Gruppe mehr Erfahrung in der Lawinenkunde hat, ist es hilfreich, mit Freunden zu üben. Verstecke einen Rucksack neben einem Rastplatz, teilt euch in Teams auf und übt, ihn mit dem LVS-Gerät zu finden und auszugraben. Dieses Training steigert nicht nur dein Vertrauen in die Rettungstechniken, sondern fördert auch das Teamwork und Vertrauen innerhalb der Gruppe.

Häufige Mythen

Common myths

Lass uns zu guter Letzt einige verbreitete Mythen und Fehler in der Lawinenkunde aufdecken, die du vielleicht schon oft gehört hast.

Es gibt bereits Spuren von anderen im Hang, es muss sicher sein!

Das ist falsch! Jemandem zu folgen hat sich als einer der häufigsten Gründe für Lawinenunfälle erwiesen. Nur weil jemand vorher dort gefahren ist, ist es nicht sicher!

Lawinen treten nicht in Wäldern auf.

Viele scheinen zu glauben, dass Wälder sichere Orte sind, aber um absolut sicher zu sein, müsste er so dicht sein, dass Skifahren dort nicht möglich wäre. Denke daran, dass selbst wenn eine Lawine nicht in einem Wald beginnt, der Wald von einer Lawine getroffen werden könnte, die weiter darüber ausgelöst wurde.

Ich bin schon einmal hier gefahren, es ist sicher.

Die Lawinenbedingungen ändern sich täglich und ein Hang, der gestern sicher war, könnte heute gefährlich sein!

Das sieht für eine Lawine nicht steil genug aus.

Ein Satz, den wir schon zu oft gehört haben! Wie bereits erwähnt, können Lawinen an Hängen steiler als 25 Grad auftreten, auch wenn sie möglicherweise nicht steil aussehen.

Die Lawinengefahrenbewertung befindet sich auf Stufe 1, es besteht kein Risiko.

Das Risiko gibt es trotzdem! Auch wenn das Gefahrenniveau niedriger ist, musst du alle Risiken analysieren und berücksichtigen. Lawinen können nämlich trotzdem ausgelöst werden.

Zum Abschluss

wrapping up

Und das war’s! Hoffentlich konntest du viele nützliche Informationen mitnehmen, um sicher in den Bergen unterwegs zu sein. Bilde dich weiter, besorge dir die passende Ausrüstung, nimm an einem Lawinensicherheitskurs teil und genieße das Backcountry mit deinen Freunden! Bleib sicher und wir sehen uns draußen!

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