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Klettern lernen für Anfänger | Ridestore Magazin

Die Idee, steile Felswände zu erklimmen, kann zunächst etwas beängstigend sein und man muss so einige Dinge beachten, bevor man sich in die Natur wagt. Aber wenn du erst einmal den Spaß am Klettern entdeckt hast, gibt es kein Zurück mehr. Auf dich warten eine einzigartige Gemeinschaft, anspruchsvolle Herausforderungen und die schönsten Orte der Welt. Immer mehr Menschen haben Lust, Klettern zu gehen und tagtäglich werden neue Kletterrouten entdeckt. Es gibt einiges beim Klettern zu lernen und wenn du nicht gerade draußen in der Natur bist, kannst du dich in Boulder- und Kletterhallen fit halten. Kaum gab es einen besseren Zeitpunkt als jetzt, um mit dem Klettern lernen anzufangen. Also spann deinen Klettergurt, wärme deine Finger auf und lerne, wie man klettert.

Inhaltsverzeichnis

Klettern ist mehr als nur ein Sport

Ursprünglich wurde Klettern immer als sehr exklusiver Sport wahrgenommen, der nur von Enthusiasten ausgeübt wurde, welche in den bekannten Hotspots der Szene gelebt haben. Nachdem nach und nach mehr Boulder- und Kletterhallen auf der ganzen Welt erbaut wurden, kann nun jeder partizipieren. Klettern sieht auf den ersten Blick physisch sehr anspruchsvoll aus, aber du kannst es dir am Anfang erst einmal leicht machen. Wenn du sowieso schon sportlich bist, sollte es für dich kein Problem sein, dich an den Klettersport heranzutasten und dich stetig zu verbessern.

Die Klettergemeinschaft ist zudem eine der interessantesten und weltoffensten Gemeinschaften im Abentuer-Sport. Wenn du also gerne deine Fitness verbessern, neue Fähigkeiten lernen, Spaß haben und Gleichgesinnte treffen willst, dann ist Klettern dein Sport. Dank der vielen Kletterhallen kannst du auch bei schlechten Wetterbedingungen klettern gehen. Außerdem ist der Einstieg in den Sport ziemlich günstig im Vergleich zu anderen Abenteuer-Sportarten, die viel Equipment erfordern. Du kannst zum Beispiel eine flexible Outdoorjacke oder Outdoorhose aus deinem Kleiderschrank für das Klettern draußen wiederverwenden, sodass du keine spezielle Kletterkleidung mehr benötigst.

Neben der Ausrüstung gibt es aber noch einige andere Dinge, die du beachten solltest, bevor du dich an deine erste Wand wagst.

Klettern ist mehr als nur ein Sport

Bevor du mit dem Klettern lernen beginnst

Kletterhallen machen es dir am Anfang sehr leicht, deine Fähigkeiten beim Klettern lernen zu optimieren. Dennoch solltest du die Kraft, die man zum Klettern aufbringen muss, nicht unterschätzen. In den meisten Hallen findest du an der Kletterwand verschiedenfarbige Griffe. Die Farbe eines Griffes legt den Schwierigkeitsgrad der zu kletternden Route fest. Bei einfachen Routen lassen sich die einzelnen Griffe leichter erreichen, also die Distanz zwischen den Griffen ist kürzer. Zudem haben die Griffe bei einfacheren Routen mehr Auflagefläche, sodass du dein Gewicht leichter verlagern kannst.

Trotzdem benötigst du auch bei einfacheren Routen genügend Kraft im oberen und unteren Rücken und in deinen Armen und Beinen. Hinzu kommt, dass du dich mit den Klettergurten und -seilen vertraut machen musst. Klettergurte und Kletterseile sorgen für Sicherheit beim Klettern. Du wirst wahrscheinlich schon am Anfang höher klettern, als du es ohne Sicherung machen würdest. Aber auch gesichert am Kletterseil gibt es Gefahren, wenn du nicht ein paar Punkte beachtest.

Klettern ist ein großartiger Sport, der unfassbar viel Spaß macht. Trotzdem ist es wichtig, während des Kletterns immer fokussiert und diszipliniert zu sein. Nimm dir etwas Zeit, die Regeln und Techniken des Kletterns zu lernen, damit du schnell und sicher Fortschritt machen kannst. Noch dabei? Dann schauen wir uns jetzt an, welche Arten des Kletterns es überhaupt gibt.

Die verschiedenen Arten des Klettern

Man unterteilt Klettern grundsätzlich in drei Disziplinen. Aber da dies hier ein Anfänger Guide ist, fügen wir noch eine Vierte zum leichteren Verständnis hinzu. Und zwar das Toprope-Klettern. Toprope-Klettern ist wahrscheinlich die erste Technik, die du lernen wirst. Die anderen Techniken erklären wir dir aber auch, damit du weißt, was auf dich zukommt und du in deiner lokalen Kletterhalle auch leichter an Unterhaltungen teilnehmen kannst, ohne die ganze Zeit mit einem Fragezeichen im Gesicht herumzulaufen, wenn jemand zum Beispiel über das Bouldern redet.

Die verschiedenen Arten des Klettern

Toprope-Klettern

Beim Toprope-Klettern hängt das Kletterseil von oben herunter. Das Kletterseil ist entweder an der Kletterwand oder an der Decke mit einem Ankerpunkt befestigt. In einer Kletterhalle funktioniert diese Art des Kletterns, indem eine weitere Person das Kletterseil sichert, der sogenannte Sichernde. Der Sichernde und der Kletterer nutzen das gleiche Seil. Das Kletterseil ist am Klettergurt des Kletterers und des Sichernden befestigt. Der Sichernde, welcher sich am Boden befindet, hält das Seil straff und zieht es nach, während der Kletterer nach oben klettern. Das Gewicht des Sichernden verhindert, dass wenn der Kletterer stürzt, dieser auf den Boden fällt. 

Falls dich niemand sichern kann, gibt es noch eine andere Technik des Toprope-Kletterns. Erneut wird das Seil oberhalb des Kletterers an einem Ankerpunkt befestigt. Der Unterschied ist, dass der Kletterer das Seil selbstständig beim Hinaufklettern einholt. Bei Routen im freien kann das Seil am oberen Ende der Route um einen stabilen Baum oder um einen festsitzenden Felsen geschlungen werden. Anschließend kann das Seil zu den anderen Kletterern heruntergelassen werden. Besonders an längeren Tagen ist diese Technik hilfreich, da du dich in das Seil lehnen kannst, um Ermüdung vorzubeugen. 

Traditionelles Klettern

Traditionelles Klettern ist die älteste Form des Kletterns und umfasst das Planen von Routen, Klettertechniken und Problemlösungsansätzen. Im Prinzip klettert ein Kletterer vor und platziert Sicherungshaken an der Felswand entlang der Route, die er wählt. Diese fungieren als Sicherung für die nachfolgenden Kletterer. Der letzte Kletterer entfernt diese Sicherungselemente wieder.

Sportklettern

Sportklettern umfasst oft bereits im Voraus festgelegte Routen. Diese Route haben in der Regel schon installierte Sicherungshaken, welche sich in relativ geringen Abständen zueinander befinden. Zwischen diesen Haken kann sich der Kletterer aus und wieder einklinken. Beim Sportklettern wird oft in Paaren gearbeitet. Einer, der klettert und einer, der mit seinem Körpergewicht zusätzlich sichert. Dies ist notwendig, da es beim Sportklettern eher auf die Elemente Schwierigkeitsgrad der Route und Geschwindigkeit ankommt. Diese Art des Kletterns ist mehr wettbewerbsorientiert als das traditionelle Klettern. Auch wenn es extrem schwer ist, neue Schnelligkeitsrekorde auf bekannten Routen zu brechen, ist es immer noch die Königsdisziplin neue Routen zu entdecken und diese ohne Fehler zu klettern.

Bouldern

Bouldern hat in den letzten Jahren starken Zulauf bekommen. Immer mehr Kletterhallen beinhalten Boulderecken und es gibt bereits ganze Boulderhallen. Aber was ist Bouldern denn eigentlich? Beim Bouldern geht es in erster Linie darum, Probleme zu lösen und Spaß zu haben. Die Kletterer sind beim Bouldern nicht mit Seilen gesichert, sondern erklimmen kleine Klippen oder Boulder (abgebrochene Felsen). Dabei wird nur so hoch geklettert, dass kein hohes Verletzungsrisiko besteht. In der Regel befinden sich auch Matten unter den Boulderwänden - sogenannte Crashmatten. In einer Gruppe macht Bouldern besonders viel Spaß, da jeder seine eigene Route wählen kann und man sich über die verschiedenen Routen austauschen kann.

Wähle die Art des Klettern, die am besten zu dir passt

Nun, da du alle Arten des Kletterns kennengelernt hast, wie findest du heraus, was die beste Disziplin für dich ist? Du hast gerade erst mit dem Klettern begonnen, woher sollst du denn jetzt schon wissen, was dir am meisten Spaß macht, bevor du es überhaupt richtig ausprobiert hast? Lass dich nicht stressen, das ist das Gute an Kletterhallen. Hier kannst du alles ausprobieren, vom Toprope-Klettern über Sportklettern bis hin zum Bouldern steht dir alles offen. Je nachdem, wo du wohnst, kannst du auch Gebiete erreichen, wo du traditionelles Klettern ausprobieren kannst. Aber bevor du dich raus in die Wildnis wagst, gibt es noch einiges zu beachten und was das ist, erklären wir dir im nächsten Abschnitt.

Wähle die Art des Klettern, die am besten zu dir passt

Kletterhallen vs. Klettern im Freien

Die Möglichkeiten, in Kletterhallen deine Fähigkeiten zu verbessern, sind weitreichend. Gerade für Anfänger bieten Kletterhallen eine wunderbare Umgebung, um neue Dinge zu lernen und auszuprobieren. Hier kannst du dich mit anderen austauschen, dir von Trainern Tipps einholen oder dir ein paar Tricks von anderen abgucken. Bei deinen ersten Versuchen wird ein Trainer dein Equipment checken, dich einweisen und einen kleinen Sicherheitscheck mit dir durchführen. Darüber hinaus ist dein Ankerpunkt immer sicher in der Wand verankert und du hast wahrscheinlich immer jemanden dabei, der dich daran erinnert, das Seil einzuholen. Alles in allem eine ziemlich sichere Angelegenheit mit geringem Risiko.

Das Gleiche gilt für Kletterhallen, in denen du Sportklettern oder traditionelles Klettern praktizieren kannst. Die Fixpunkte, an denen du dich sichern kannst, werden stark genug sein, um dich im Falle eines Sturzes zu halten. Zudem ist immer jemand dabei, der dir Tipps und Hinweise geben kann. Auch beim Sportklettern kannst du dir sicher sein, dass die Sicherheitshaken auf dem Weg nach oben halten werden, so kannst du dich stärker auf deine Technik konzentrieren.

Sobald du dich in die Natur wagst, sehen die Dinge schon etwas anders aus. Hier bist du viel mehr auf deine Kenntnisse angewiesen und bist abhängig davon, wie gut der Fels hält beziehungsweise wie fest die Sicherungshaken im Felsen verankert sind. Mit der Zeit lernst du das Gestein zu lesen. Du wirst lernen, wann eine Felsspalte dein Sicherheitsequipment hält und wann ein Haken stabil genug im Felsen verankert ist, um dein Gewicht im Falle eines Sturzes zu tragen. Aber für den Anfang sollten die Erfahrungen in der Kletterhalle für dich reichen. Wenn du erst einmal Selbstvertrauen und die technische Expertise gesammelt hast, kannst du darüber nachdenken, mit einer erfahrenen Gruppe mal das Klettern in der Natur auszuprobieren.

Begriffe des Klettern, die du kennen und verstehen solltest

Bevor wir zu den wichtigsten Tipps kommen, solltest du noch einige wichtige Kletterbegriffe kennenlernen. Dies wird dir helfen, mit anderen Kletterern zu kommunizieren, Informationen zu verstehen und zudem legst du dir ein ein besseres Verständnis über die unterschiedlichen Disziplinen an.

Begriffe des Klettern, die du kennen und verstehen solltest

Speedklettern

Beim Speedklettern treten zwei Kletterer auf einer identischen Kletterroute gegeneinander an. Ziel ist es, die Route schnellstmöglich zurückzulegen. Speedklettern ist olympisch und benötigt sehr viel Explosivkraft, um die Griffe möglichst schnell durchzuführen.

Freiklettern 

Wenn dir Sportklettern nicht das nötige Adrenalin gibt, dann kannst du es mit Freiklettern probieren. Wer braucht schon Sicherheitsequipment und Kletterseile? Spaß beiseite, Freiklettern ist die gefährlichste aller Kletterdisziplinen. Viele Freikletterer stürzen in den Tod und nur eine kleine Elite bleibt übrig, die diesen Sport praktiziert. Die Erfahrung, an der Felswand nur auf dich allein gestellt zu sein, mag zwar verlockend klingen, aber das Risiko ist maximal hoch. Du glaubst nicht, was wir hier erzählen? Dann schau mal in die Doku „Free Solo“ an, um zu verstehen, wie verrückt das Ganze tatsächlich ist.

Routing

Routing beschreibt den Prozess, als erster Kletterer eine Route entlang einer Wand zu finden. Sei es eine komplett neue Kletterwand oder eine neue Route an einer bereits bekannten Kletterwand. Beides umfasst man mit dem Begriff Routing. Routing erfordert viel Kreativität, Erfahrung und Problemlösung. Für erfahrene Kletterer ist Routing die fordernste Form des Kletterns.

Abseilen

Wer hochklettert, muss auch irgendwann wieder herunterklettern. Diesen Bewegungsablauf nennt man Abseilen. Beim Abseilen lässt man sich mit dem Gesicht zur Wand rückwärts über die Klippe der Kletterwand hinunter. Dabei stemmt man die Füße gegen die Felswand und klettert so von Fixpunkt zu Fixpunkt herunter. 

Ausrüstung zum Klettern

Wie für jede Sportart braucht man auch für das Klettern Ausrüstung. Am Anfang brauchst du aber erst mal nur klassische Sportbekleidung. Kletterhallen stellen meist Klettergurte, Kletterseile, Helme und Kreide für die Hände zur Verfügung. Also wenn du mit dem Klettern anfangen möchtest, steht dir erst mal nichts im Weg. Anschließend kannst du dich immer noch Stück für Stück mit neuem Equipment eindecken.

Kletterschuhe

Kletterschuhe sind besonders leichte und resistente Schuhe mit gutem Grip, damit du einfacher Halt an den Füßen bekommst. Die Schuhe sind zudem sehr elastisch, was es dir möglich macht, mit deinen Zehen auch an Stellen mit wenig Fläche Halt zu generieren. Finde ein Paar, was dir gut passt und hol dir den bestmöglichen Halt.

Kletterseile

Kletterseile retten Leben. Sie sind dazu designt, heftige Stürze aufzufangen und sind somit dein bester Freund an der Kletterwand. Es gibt zwei verschiedene Arten von Kletterseilen. Dynamische Seile und statische Seile. Dynamische Seile sind elastischer und federn dich stärker ab, wenn du mal in das Seil fallen solltest. Statische Seile werden dazu genutzt, um diese am Ankerpunkt zu befestigen, aber nicht, um einen Kletternden zu sichern.

Klettergurte

Klettergurte bestehen aus zwei Elementen. Dem eigentlichen Gurt und den beiden Beinschlaufen. Beide Elemente sind über eine Sicherheitsschlaufe miteinander verbunden. Es gibt unterschiedliche Klettergurte, je nach Kletterstil. Für deinen ersten Klettergurt reicht ein einfacher Standardgurt, der dir gut passt.

Sicherungsgeräte

Sicherungsgeräte erzeugen Spannung im Seil während des Sicherns. Dies ermöglicht dem Sichernden, die Geschwindigkeit zu kontrollieren, mit welcher das Seil durch den Sicherheitsgurt gleitet. So kann der Sichernde das Seil einfach stoppen, falls es zu einem Fall kommen sollte. Sicherungsgeräte eignen sich zudem gut zum Abseilen, um die Geschwindigkeit beim Abseilen zu kontrollieren. Man unterscheidet in aktive und passive Sicherungsgeräte. Passive Sicherungsgeräte erfordern, dass der Benutzer das Seil selbstständig stoppen muss. Bei aktiven Geräten greift die Sperre des Seils, sobald das Seil zu schnell durch das Sicherungsgerät gleitet.

Karabiner

Karabiner sind Metallschlaufen mit einer federbelasteten Öffnung. Mit einem Karabiner kannst du dich schnell in einem Seil einhaken. Einfach die Öffnung eindrücken und den Karabiner ins Seil einhängen. Anschließend schließt die Öffnung aufgrund der Feder von allein. Man unterscheidet zwischen verschließbaren und nicht-verschließbaren Karabinern. Nicht-verschließbare Karabiner eignen sich vor allem, wenn du den Karabiner während des Kletterns oft und schnell öffnen und wieder schließen musst. Verschließbare Karabiner hingegen sind besonders hilfreich bei Fixpunkten, wo die Karabiner eher permanent genutzt werden. Zum Beispiel als Ankerpunkt oder als Verbindung zum Sicherheitsequipment.

Expresssets

Expresssets sind Sicherungselemente. Ein Expressset besteht aus zwei nicht-verschließbaren Karabinern und einem Gummielement. Das Gummielement ermöglicht mehr Flexibilität. Kürzere Expresssets eignen sich zum Sportklettern, da sie weniger im Weg sind. Längerer Expresssets sind eher für das traditionelle Klettern geeignet, da du durch die Länge mehr Nutzungsmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Situationen hast.

Ausrüstung zum Klettern
Mobile Sicherungsmittel

Mobile Sicherungsmittel ermöglichen es dir, temporäre Verankerungspunkte in eine Wand zu setzen. Es wird wieder in passive und aktive Sicherungsmittel unterschieden. Passive Sicherungsmittel wie Muttern wirken wie eine Drossel, wenn Spannung auf sie ausgeübt wird. Dabei nutzen sie die natürliche Form des Felsens. Aktive Sicherungsmittel funktionieren wie federbelastete Nocken und wandeln Spannung in Druck gegen den Felsen um, wodurch sie sich fixieren.

Helme

Kletterhelme sind dafür gemacht, dich vor fallenden Steinen oder Geröll zu schützen. Zusätzlich schützen sie dich bei Stürzen. Oft sieht man erfahrene Kletterer ohne Helm, nimm dir aber daran kein Beispiel. Fallendes Geröll und die Gefahr, mit dem Kopf an die Kletterwand zu stoßen, sind die größten Risiken beim Klettern. Egal, ob du in der Kletterhalle oder in der Natur unterwegs bist, einen Helm solltest du immer tragen.

Sicherungshandschuhe

Handschuhe sind keine Voraussetzung für das Klettern, aber dennoch sehr nützlich. An einem langen Klettertag, an dem du deine Freunde gesichert hast und dich selbst mehrmals abgeseilt hast, verhindern diese Handschuhe, dass deine Haut vom Seil gereizt wird. Wenn du einen Fall abfangen musst, können die Handschuhe zudem Verbrennungen an deinen Händen verhindern.

Kreide

Kreide ist ein feines, weißes Puder, womit Kletterer der Haut und ihrer Umgebung Feuchtigkeit entziehen. Schweiß ist oft eine Herausforderung beim Klettern. Durch Schweiß an den Händen hast du weniger Grip an der Wand und es kann im schlimmsten Fall dazu kommen, dass du den Halt verlierst und abrutschst. Daher haben Kletterer normalerweise immer ein Säckchen mit Kreide an ihrem Klettergurt befestigt. So können sie jederzeit ihre Hände während des Kletterns mit Kreide pudern, um einen sicheren Griff zu haben.

Crashmatten

Crashmatten sind essenziell für jeden, der gerne Bouldern geht. Sie reduzieren die Gefahr von Verletzungen und minimieren das Risiko, beim Landen umzuknicken. In Boulderhallen besteht der Boden hauptsächlich aus Crashmatten. Bist du in der Natur unterwegs, musst du dir deine eigene Matte mitbringen. Es gibt jedoch eine große Auswahl an transportierbaren und aufblasbaren Crashmatten, sodass du die Matten auch problemlos zu Bouldern bringen kannst, die etwas weiter entfernt sind.

Knoten beim Klettern

Als Anfänger musst du dir nicht so viele Gedanken um Knoten machen. Alle Knoten, die du zum Klettern benötigst, sind bereits für dich geknotet. Egal ob Ankerpunkte, Klettergurte oder Topropes, alles wird meist so für dich bereitgestellt, dass du direkt losklettern kannst. Sobald du dich beim Klettern weiter entwickelst, wirst du an einen Punkt kommen, wo Knoten ein essentieller Part des Kletterns werden. Speziell wenn du mehr Zeit in der Natur verbringen wirst, sind Knoten für deine eigene Sicherheit unverzichtbar. Unser kleiner Knotenguide umfasst die drei meistgebrauchten Knoten beim Klettern und erklärt dir, wie man sie knotet.

Knoten beim Klettern

Achterknoten

Der Achterknoten verhindert, dass dein Kletterseil ungestoppt durch ein Sicherungsgerät oder einen Karabiner läuft. Dafür wird das Seil durch den Gegenstand geführt und dann in einer Acht um das Seil geschlungen. Anschließend wird das Seil wieder zurück durch den Gegenstand geführt, wobei die erste Acht zurückverfolgt wird. Im folgenden Video kannst du dir den Achterknoten nochmal in Ruhe anschauen und zu Hause nachmachen.

Der Webleinstek

Der Webleinstek Knoten ist ein weiterer nützlicher Knoten, um dein Kletterseil an deinem Klettergeschirr zu befestigen. Der Knoten lässt sich entweder mit einer oder mit zwei Händen binden. Bei diesem Knoten wird das Seil in den Karabiner eingehängt, dann wird eine Schlaufe aus demselben Seil gemacht, welche das Seil kreuzt. Das Seilende wird anschließend über den Karabiner zu einer weiteren Schlaufe gezogen, durch diese Schlaufe wird das Seilende durchgeführt. Klingt kompliziert? Ist es gar nicht. Schau dir das Video an und probiere den Knoten ein paar Mal nachzumachen.

Der Ankerstich

Der Ankerstich ist ein einfacher Knoten, um einen Ankerpunkt zu fixieren. Beim Ankerstich machst du eine Schlaufe, bei der eine Seite der Schlaufe durch einen Gegenstand geführt wird und dann am Ende durch das Innere der Schlaufe zurückgeführt und festgezurrt wird. Dieser Knoten lässt sich schnell binden und kann in einer Vielzahl von Situationen von Nutzen sein.

Technik und Ausdauer beim Klettern

Wenn du mit dem Klettern startest, wirst du schnell neue Muskelgruppen beanspruchen und Muskelkater an Stellen bekommen, wo du ihn vorher wahrscheinlich noch nie hattest. Auch Krämpfe in den Fingern oder von der Kletterwand aufgescheuerte Knie gehören am Anfang zum Klettern dazu. Daher sprechen wir nun über Herausforderungen, die beim Klettern auf dich zukommen und wie du dich bestmöglich auf diese Herausforderungen vorbereiten kannst.

Tipps und Übungen für zu Hause

Es gibt eine alte Regel, die dir alle Kletterer predigen werden. Und zwar: Klettere mit deinen Knochen. Das hört sich zunächst einmal etwas paradox an, aber dieser kleine Tipp ist unfassbar wichtig, wenn du dich beim Klettern weiterentwickeln möchtest. Versuche, dein Gewicht möglichst an deine Knochen weiterzugeben. Indem du deine Gliedmaßen gestreckt lässt, kannst du deiner Muskulatur eine Pause gönnen. Auf diese Weise tragen deine Gelenke und Sehnen dein Körpergewicht. Deine Muskulatur kann sich derweil entspannen und du kommst schneller wieder zu Kräften.

Arbeite mit deinen Beinen ist eine weitere wichtige Regel, um Energie an der Wand einzusparen. Auch wenn es sehr beeindruckend aussieht, wenn professionelle Kletterer sich nur mit der Kraft ihrer Arme und Finger über einen Überhang schwingen, ist es für uns Leihen noch wichtiger, mit unseren Beinen zu arbeiten. Deine Beine sind deutlich stärker als deine Arme und du solltest sie nutzen, wann immer du kannst. Nutze deine Hände am Anfang eher als ein Tool, um Routen zu navigieren und die Balance zu halten, anstatt dich an ihnen hochzuziehen und lass deine Beine die Arbeit machen.

Eine der besten Aufwärmübungen, um dich aufs Klettern vorzubereiten, sind Kniebeugen an einer Treppe. Such dir eine Treppe mit einigen Stufen oder eine leichte Erhöhung und zieh ein Bein zur zweiten Stufe beziehungsweise zur Erhöhung nach oben. Danach ziehst du das Hinterbein nach. Versuche dabei, dich nicht mit dem Hinterbein abzustoßen, sondern generiere all deine Kraft aus deinem Quadrizeps. Anschließend kannst du die Übung Stufe für Stufe wiederholen. Dies bereitet deine Beine auf die bevorstehende Belastung an der Kletterwand vor.

Klimmzüge und einfache Hänge an einer Stange sind ebenfalls sehr hilfreich, um deine Gelenke, die Muskulatur und deine Bänder auf die Belastung beim Klettern vorzubereiten. Am Anfang können solche Übungen sehr fordernd sein, also wundere dich nicht, wenn du zuerst nur einen sauberen Klimmzug hinbekommst. Je mehr du trainierst, desto mehr gewöhnt sich dein Körper an die Belastung und du wirst schon bald Fortschritte machen. Du kannst dich alternativ auch einfach an eine Klimmzugstange hängen und schauen, wie lange du den Griff halten kannst. So trainierst du zusätzlich deine Ausdauer und deinen Griff.

Technik und Ausdauer beim Klettern

Etikette beim Klettern

Es gibt einige goldene Regeln, die du beim Klettern gehen beachten solltest. Während Kletterhallen zumeist eigene Hausregeln haben, sind die Regeln in der Natur nicht niedergeschrieben. Aber es gibt eine Etikette, an die man sich halten sollte, damit jeder eine gute und vor allem eine sicherere Zeit beim Klettern hat.

Sei freundlich und zuvorkommend

Je stärker die Klettergemeinschaft wächst, desto mehr Anfänger nehmen am Sport teil. Unabhängig davon, ob du einer von ihnen bist oder schon zu den Erfahreneren gehörst, versuche immer dein Wissen mit anderen zu teilen. Biete anderen deine Hilfe an oder unterstütze sie, wenn sie es benötigen. Jeder hat einmal angefangen und wenn man die Menschen mit offenen Armen empfängt, ist das ein großartiger Weg, die Gemeinschaft als Ganzes zu fördern.

Lass nichts zurück

Vergiss nicht, wenn du in der Wildnis klettern bist, befindest du dich in der Natur. Alles, was du mitbringst, musst du auch wieder zurückbringen. Sei es kaputtes Equipment, Essensreste oder Müll. Respektiere deine Umwelt und wenn du mal siehst, dass jemand anderes etwas vergessen hat, hebe es auf und nimm es mit. So bleiben alle Kletterspots sauber und können weiterhin nachhaltig von allen genutzt werden.

Halte deine Gruppe klein

Klettern in großen Gruppen bringt Risiken mit sich. Speziell, wenn man die gleiche Route klettert. Außerdem machen große Gruppen es schwerer, für andere Kletterer in der gleichen Zone zu klettern. Am besten, ihr haltet eure Gruppe klein, so ist die Kommunikation in der Gruppe leichter und ihr nehmt nicht zu viel Platz an der Kletterwand ein.

Teile dein Seil mit anderen

Wenn ein anderer Kletterer die gleiche Route wie du klettern möchte, dann lass ihn mit ans Seil. Sei zuvorkommend und vielleicht machst du auf diese Weise sogar neue Kletterfreunde.

Schau was unter dir ist

Versuche, es zu vermeiden, Geröll, lose Steine oder Equipment nach unten fallen zu lassen. Diese können bei anderen Kletterernden und Sichernden zu erheblich Verletzungen oder auch zum Tod führen.

Sicher und langsam

Das sollte immer deine Herangehensweise sein, nicht nur, wenn du gerade erst mit dem Klettern anfängst. Check deine Klettergurte, Knoten und deine Sicherheitsausrüstung immer doppelt. Wenn du dir bei etwas nicht sicher bist, frag einfach nach. Erfahrene Kletterer geben dir gerne wichtige Hinweise. Beim Klettern kannst du niemals auslernen. Also lern am besten von denen, die deine Fehler schon gemacht haben.

Beginne mit dem Klettern in der Kletterhalle

Kletterhallen sind die besten Orte, um dich an den Sport heranzutasten. Über eine schnelle Suche im Internet solltest du herausfinden können, wo sich die nächste Halle befindet. Mit den Suchbegriffen „Kletterhalle“ oder „Boulderhalle“ kommst du sicher an dein Ziel. Die meisten größeren Städte haben verschiedene Hallen, von denen du wählen kannst und selbst kleine Orte haben oft Zugang zu einer Kletterhalle in der Nähe.

Ruf einfach an, schau vorbei oder frag über soziale Medien nach Anfänger-Kursen oder -Gruppen und wie man an ihnen teilnehmen kann. Auf den sozialen Medien kannst du auch schauen, ob es organisierte Klettergruppen in deiner Umgebung gibt. So hast du leichten Zugang zur Gemeinschaft. Wir empfehlen nicht, dass du dir einfach Equipment kaufst und auf eigene Faust loslegst. Das kann hohe Risiken mit sich bringen. Es ist immer am besten, von erfahrenen Kletterern zu lernen.

Beginne mit dem Klettern in der Kletterhalle

Häufig gestellte Fragen

Wie oft sollte ich als Anfänger klettern gehen? 

Als Anfänger ist es ratsam, langsam zu beginnen und deine Kletteraktivitäten schrittweise zu steigern. Versuche zunächst, mindestens zweimal pro Woche zu klettern, um Kondition aufzubauen und Techniken zu verbessern. Achte dabei darauf, deinem Körper ausreichend Zeit zur Erholung zu geben, um Verletzungen vorzubeugen.

Gibt es spezielle Trainingsübungen, die ich als Anfänger machen kann? 

Ja, es gibt verschiedene Trainingsübungen, die dir als Anfänger helfen können, deine Kletterfähigkeiten zu verbessern. Dazu gehören Fingerkraftübungen (z.B. Hangboard-Training), Körperspannungsübungen, Gleichgewichtstraining und das Klettern von Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Wichtig ist es jedoch, die Übungen langsam zu steigern und auf deinen Körper zu hören, um Verletzungen zu vermeiden.

    Zusammenfassung unseres Anfängerguides zum Klettern

    Das war dein ultimativer Einstiegsguide, um dich das erste Mal an eine Kletterwand zu wagen. Klettern macht viel Spaß und fördert zudem deine mentale und physische Stärke. Es benötigt Ausdauer, Technik, Problemlösung und Kreativität und zeigt dir, dass du zu mehr fähig bist, als du dir vorstellen kannst.

    Mit einer einzigartigen Gemeinschaft im Rücken und zuvorkommenden Menschen, die dich immer gerne supporten, machst du sicherlich schnell Fortschritte. Worauf wartest du also noch? Es gab nie eine bessere Zeit, um mit dem Klettern anzufangen. Falls du noch Fragen haben solltest, wende dich gerne an unser Team unter crew@ridestore.com. Wir helfen dir gerne weiter!

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