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Die Olympischen Winterspiele – Der ultimative Guide

Du bist auf der Suche nach dem ultimativen Guide zu den Olympischen Winterspielen, oder möchtest einfach nur mehr über die Spiele und wie es alles angefangen hat lernen? Dann bist du hier genau richtig. Alle Informationen zu den Olympischen Winterspielen findest du in diesem Artikel.

Der ultimative Guide zu den Olympischen Winterspielen | Ridestore Magazin

Die Olympischen Spiele haben eine jahrhundertealte Historie, welche ihre Wurzeln im antiken Griechenland hat. Doch erst im 20. Jahrhundert wurden Winterdisziplinen in den Olympischen Spielen berücksichtigt. Da wir im Wintersport zu Hause sind, dachten wir, wir stellen euch die wichtigsten Informationen über die Olympischen Winterspiele zusammen. Wie alles angefangen hat, den aktuellen Medaillenspiegel, bis hin zu der Entwicklung der Spiele und alles, was bei den letzten Winterspielen in Peking passiert ist. Natürlich informieren wir dich auch darüber, was in der Zukunft liegt - die Winterspiele 2026 in Cortina D’Ampezzo. Alles zusammengefasst von eurem Ridestore Team. Also lass uns loslegen!

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Inhaltsverzeichnis

Wo fanden die Olympischen Winterspiele 2022 statt?

Wo fanden die Olympischen Winterspiele 2022 statt?

Die letzten Olympischen Winterspiele fanden in Peking statt. Die Entscheidung für die Winterspiele in Peking war teils fragwürdig, da es schon ein wenig eigenartig ist, Winterspiele in einer Stadt abzuhalten, die primär bekannt als riesige Metropole mit hoher Smogbelastung ist.

Ist es kalt in Peking?

Die Sommer in Peking haben in der Regel eine Durchschnittstemperatur von 20 °C bis 30 °C. Auch die Winter in Peking sind zumeist mild mit einer Durchschnittstemperatur von 3 °C bis -7 °C.

Aufgrund der geografischen Lage von Peking kommt es jedoch regelmäßig zu erheblichen Kältephasen, ausgelöst durch sibirische Winde aus dem Norden. Somit ist es nicht ungewöhnlich, dass die Temperaturen im Winter auch mal auf bis zu -20 °C fallen. Die niedrigste Temperatur, die jemals in der Region aufgezeichnet wurde, waren Zähne klappernde -27 °C.

Die Olympischen Winterspiele in Peking liefen vom 2. bis zum 20. Februar 2022. Zur Zeit der Spiele waren die Temperaturen besonders niedrig. Einige der Wettbewerbe mussten aufgrund von Kälte abgesagt oder verschoben werden. Bei den Biathleten sind die Temperaturen teilweise auf -20 °C gefallen. Es war so kalt, dass sich einige der Athleten Erfrierungen zuzogen. Ein weiteres Problem neben der klirrenden Kälte war, dass die Region um Peking trotz teils niedriger Temperaturen nicht sonderlich viel Schnee abbekommt. Der meiste Schnee, der für die Spiele verwendet wurde, wurde künstlich erzeugt und dann mit LKWs an die jeweiligen Austragungsorte gebracht.

Was hat die Entscheidung für die Spiele in Peking für Olympia bedeutet?

Unabhängig von den widrigen Temperaturen und den damit verbundenen Verschiebungen der Wettbewerbe waren die Olympischen Spiele in Peking ein Erfolg für China und den IOC. Neben einigen Weltrekorden und Worlds First bei den Veranstaltungen, waren die Spiele in Peking auch die Ersten in der Geschichte von Olympia, bei denen eine Stadt sowohl Sommer- als auch Winterspiele austragen durften. Durch die Sommerspiele im Jahr 2008 konnte Peking bereits auf Infrastruktur aus den vergangenen Spielen zurückgreifen, welche den Staat damals 52,7 Milliarden Dollar gekostet haben. Eine Summe, die wahrscheinlich den ein oder anderen kleineren Staat in den Bankrott treiben würde. Im Vergleich dazu sind die 15,4 Milliarden Dollar, die Südkorea für die Spiele im Jahr 2018 in Pyeongchang ausgegeben hat, natürlich Peanuts. Aber Chinas florierende Wirtschaft stemmte auch diese Summe problemlos.

Was hat die Entscheidung für die Spiele in Peking für Olympia bedeutet?

Dank komplett durchgetakteter Planung hat sich China nach außen hin durch die Spiele sehr gut repräsentiert gefühlt. Zwar sollten die Spiele China als weltoffenen Staat widerspiegeln und Brücken zu anderen Nationen aufbauen, jedoch wurden diese Beziehungen aufgrund der Abstinenz Chinas auf dem COP 26 Gipfel in Glasgow und der weiterhin prekären Menschenrechtslage in China auf die Probe gestellt.

Jeglicher Boykott der Spiele war jedoch nur politischer Natur. Alle Athleten waren gewollt, nach China zu reisen und ihr Land zu repräsentieren. Dabei liefen die Spiele in Hinblick auf Sportsgeist und Fairness weitestgehend solide ab. Ein paar Unannehmlichkeiten gab es aber trotzdem.

Was ist bei den Winterspielen 2022 alles passiert?

Was ist bei den Winterspielen 2022 alles passiert?

Die Winterspiele in Peking hatten ihre Hochs und Tiefs. Im Anlauf auf die Winterspiele wurde die Berichterstattung primär durch diplomatischen Boykott einiger Nationen mit Blick auf die Menschenrechtslage in China begleitet. Zudem gab es deutliche Kritik am IOC für die Entscheidung Chinas als Gastgeberland. Während der Spiele berichteten einige Athleten von Zensur bei den Interviews und dass viele der Interviews bereits im Vorfeld gescripted waren. Aber zurück zum Sport.

Kontroverse Ergebnisse

Ein kritisches Hauptthema, was die Spiele begleitet hat, waren die teils fragwürdigen Entscheidungen der Judges bei verschiedensten Disziplinen. Die Skisprung Events wurden überschattet von einigen Disqualifikationen, bei denen einige ehemalige Medaillengewinner aufgrund von zu weiten Anzügen vom Wettbewerb ausgeschlossen wurden. Einer der betroffenen Athleten äußerte sich, dass er den gleichen Anzug zwei Tage zuvor bei einem anderen olympischen Skisprung Event ohne Probleme tragen konnte. An der Entscheidung wurde jedoch nachträglich nichts mehr geändert und somit konnte keines der betroffenen Teams eine Medaille holen.

Im Mixed 2.000 m Eisschnelllauf wurde das Team aus den USA aufgrund einer Behinderung von anderen Teilnehmer:innen disqualifiziert. Dadurch konnte das chinesische Team in die nächste Runde weiterkommen und holte sich dort anschließend die Goldmedaille. Trotz Beschwerde wurde die Entscheidung nicht angefochten.

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich beim Eisschnelllauf über 1.000 m, bei dem zwei südkoreanische Athleten disqualifiziert wurden, wodurch zwei chinesische Athleten eine Runde weiterkamen. Im Finale des Events wurde dann der ungarische Gewinner disqualifiziert, sodass sich China Gold und Silber sichern konnte. Sowohl der ungarische als auch der südkoreanische Verband reichten Beschwerde beim ISU ein, diese wurden zurückgewiesen und das Ergebnis stand fest.

Während des 5.000 m Staffel Eisschnelllauf der Männer kam das komplette Team der chinesischen Mannschaft zu Fall und wurde somit letzter. Die Entscheidung kam in die Revision und die zuständigen Wertungsrichter ließen das chinesische Team eine Runde weiterkommen, da es einen Kontakt zwischen einem kanadischen Athleten und einem chinesischen Athleten gegeben hatte.

Im Snowboard Slopestyle der Männer konnte sich Max Parrot trotz eines verpassten Grabs die Goldmedaille holen. Die Entscheidung wurde sehr intensiv diskutiert. Die Judges argumentierten, dass auf ihrem Bildmaterial nicht sichtbar war, dass Max sein Board während der Rotation nicht gegrabbed hat. Schlussendlich behielt Max seine Goldmedaille. Su Yiming aus China holte sich Silber und Mark McMorris die Bronzemedaille.

Auch beim Snowboard Halfpipe Finale der Männer lief nicht alles rund bei den Judges. Ayumu Hirano landete während des Wettbewerbs den weltweit ersten Triple Cork innerhalb eines Wettkampfes. Sowohl Wettkampfrichter und Kommentatoren ist dieser Worlds First nicht aufgefallen und der Trick wurde fälschlicherweise als Double Cork gewertet, sodass Hirano diesen nicht gerade ungefährlichen Trick im Folge-Run erneut performen musste, der ihm schlussendlich auch die Goldmedaille sicherte. Dies stieß einige Konversationen bezüglich der Kompetenz der Judges bei den Snowboard-Events an.

Quarantäne und die Olympischen Spiele 2022

Quarantäne und die Olympischen Spiele 2022

Nicht nur während der Wettbewerbe ereigneten sich einige Kontroversen. Auch um die Events herum wurde regelmäßig über denkwürdige Maßnahmen der Offiziellen zur Eindämmung der Covid-19 Pandemie berichtet. Einige Athleten konnten aufgrund der Maßnahmen nicht an Events teilnehmen, da sie fälschlicherweise in Quarantäne geschickt wurden, da Tests zum Teil falsche Ergebnisse angezeigt hatten. Andere, wie der finnische Eishockeyspieler Marko Antilla, wurden in Quarantäne geschickt, ohne ausreichend Essen zur Verfügung zu haben. Die belgische Skeleton Athletin Kim Meyelemans wurde nach Abschluss ihrer Quarantäne nicht zurück ins olympische Dorf gelassen und musste anschließend in eine andere Quarantäne Station, sodass schließlich das IOC intervenieren musste, um sie aus der Station herauszuholen.

Das Catering

Eigentlich kommt es selten dazu, dass man in Bezug auf die Olympischen Spiele über das Catering spricht. Aber anscheinend war das Essen teilweise so schlecht, dass das Catering einiges an Aufsehen erregt hatte. Oft gab es für die Athleten nach den Events nur Nüsse oder kleinere Snacks. Anständige Mahlzeiten, um den Körper zu regenerieren und wieder mit Energie aufzufüllen, waren oft Fehlanzeige. Zudem wurde berichtet, dass die Qualität des Essens und der Restaurants in und um das Olympische Dorf sehr zu wünschen übrig gelassen haben. Die amerikanische Delegation hat so etwas schon geahnt und hatte einfach eigens importiertes Essen wie Nudeln und getrocknete Mahlzeiten mitgebracht.

Covid-19 und die Olympischen Spiele 2022

Das all beherrschende Thema der Olympischen Spiele 2022 in Peking war natürlich die Pandemie. Trotz der Bemühungen der chinesischen Regierung alle Athleten, Mitarbeiter und Medienvertreter in einer olympischen Bubble zu halten, wurden einige Wettbewerbe durch das Auftreten von Covid-19 Infektionen gestört, sodass diverse Athleten aufgrund von Infektionen nicht antreten konnten. Zwei Wochen vor Start der Spiele mussten sich bereits die meisten Personen, die aus dem Ausland für die Spiele angereist waren, im Olympischen Dorf aufhalten und durften keine Interaktion mit der restlichen Bevölkerung in Peking haben. Das Olympische Dorf war quasi abgeriegelt von der Außenwelt. Für dieses Vorgehen wurden die chinesischen Behörden heftig kritisiert.

Wie lange haben die Olympischen Winterspiele gedauert?

Das Spektakel ging über knapp drei Wochen mit 18 Tagen, an denen Veranstaltungen zwischen dem 2. und dem 20. Februar abgehalten wurden. 2022 gab es mehr Winterdisziplinen als jemals zuvor in der Geschichte der Olympischen Winterspiele. Somit waren die Spiele in Peking die größten Winterspiele, die jemals stattgefunden haben. Kurz nach den Winterspielen fanden die Paralympics statt, welche vom 4. bis 13. März abgehalten wurden.

Wie lange haben die Olympischen Winterspiele gedauert?

Wie viele Wettbewerbe gibt es bei den Olympischen Winterspielen?

Die Olympischen Winterspiele sind eine riesige Veranstaltung, die alle vier Jahre an einem anderen Ort stattfinden. Insgesamt bestehen die Spiele aus 15 verschiedenen Disziplinen, inklusive Qualifying, Vorläufen und Medaillen Events für Männer und Frauen. Wir haben dir unten nochmal alle teilnehmenden Disziplinen aufgelistet, damit du den Überblick behältst.

Die Paralympics finden in der Regel im Anschluss an die Olympischen Spiele statt und beinhalten fünf verschiedene Sportarten (Rollstuhl-Curling, Para-Eishockey, Para-Alpine-Ski, Para-Snowboarden und Para-Langlauf). Insgesamt sind in den verschiedenen Disziplinen und Unterdisziplinen 748 Para-Athleten bei 82 Medaillen Events angetreten. Dies waren zwei mehr als noch bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang. Darüber hinaus haben 2022 im Vergleich zu den vorhergegangenen Spielen auch 76% mehr Frauen an den Paralympics teilgenommen.

Die Liste aller Sportarten & Events bei den Winterspielen 2022

Alpin Ski

11 Events

Bobfahren

6 Events

Biathlon

10 Events

Langlauf

10 Events

Curling

19 Events

Freestyle Ski

14 Events

Eiskunstlaufen

12 Events

Eishockey

18 Events

Rodeln

6 Events

Nordische Kombination

3 Events

Snowboard

10 Events

Skeleton

3 Events

Eisschnelllaufen

12 Events

Kurzbahn-Eisschnelllauf

6 Events

Wie viele Wettbewerbe gibt es bei den Olympischen Winterspielen?

Die Geschichte der Olympischen Winterspiele

Die Geschichte der Olympischen Winterspiele geht nicht bis ins antike Griechenland zurück. Also, sorry, leider kein Curling für dich Sokrates.

Ihre Geschichte ist dennoch interessant. Mittendrin von zwei Weltkriegen, gepaart mit etwas Vetternwirtschaft und der Location der Sommerspiele während der Wende zum 20. Jahrhundert sind die Olympischen Winterspiele entstanden. Wie genau erfährst du hier.

Die Geschichte der Olympischen Winterspiele
© Comité International Olympique (CIO)

Wann wurden Sommer und Winterspiele geteilt?

Jahre zurück, als das Jahr 1900 eingeläutet wurde, hatten die Olympischen Sommerspiele 1896 ihren ersten Auftritt in Athen, Griechenland. Zur fast gleichen Zeit wurden die Nordic Games konzipiert. Die Idee eine Art Event für den Wintersport aufzubauen, wurde vom Zentralen Schwedischen Verband für Sport, kurz SCFIF – als wäre die Abkürzung besser - in den Raum geworfen. Das Event sollte erstmals 1901 in Stockholm stattfinden.

Urheber der Idee war Viktor Balck, ein schwedischer Sportstar. Die Spiele beinhalteten Disziplinen wie Skispringen, Alpin Ski, Langlauf, Skeleton, Eislaufen, Eiskunstlaufen, Eishockey und natürlich den Klassiker schlechthin, Curling. Die Veranstaltung enthielt zudem auch Sportarten, welche nicht im Schnee ausgetragen wurden wie Fechten, Schwimmen und Pferderennen. Hinzu kamen ein paar eher unpopuläre Sportarten, mit dabei: Pferdeschlittenfahren, Nordisches Wrestling, Jagen, Rentierschlittenfahren, Militärsportübungen, Rennfahren, Ballonfahren und so weiter. Wenn du uns fragst, klingt das fantastisch.

Balck, der auch Mitglied des IOCs und guter Freund vom Gründer der Olympischen Spiele (Pierre de Coubertin) war, wollte Eiskunstlaufen trotz der Einbindung in die Nordic Games in die Olympischen Sommerspiele involvieren. Als Präsident des Internationalen Eislaufverbandes (ISU), wollte Balck mit diesem Schritt Eiskunstlaufen prominenter in der Welt des Sportes machen. Durch seine guten Kontakte zu Coubertin gelang es ihm schließlich, dass Eiskunstlaufen Teil der Olympischen Spiele von 1908 in London wurde. Es wurde eine Männer- und eine Frauenmedaille im Eiskunstlaufen vergeben, welche an Ulrich Salchow (10-maliger Weltmeister) und Madge Syers vergeben wurden.

In den Vorbereitungen auf die Spiele 1912, welche in Stockholm stattfinden sollten (und wo ebenfalls die Nordic Games stattfanden), hatte der Italiener Eugenio Brunetta d’Esseaux die Idee an die Sommerspiele auch eine Woche mit zusätzlichen Wintersportarten anzuhängen. Dieser Vorschlag gefiel den schwedischen Offiziellen nicht, zumal die Spiele mitten im Sommer stattfanden sollten, wo weit und breit kein Flöckchen Schnee liegt. Deshalb wurde die Idee nicht umgesetzt.

Wann wurden Sommer und Winterspiele geteilt?
Grenoble 1968

In den folgenden Olympischen Spielen 1916 wurde die Idee dem IOC erneut unterbreitet und diesmal angenommen. Dies betraf die Disziplinen Eisschnelllauf, Eiskunstlauf, Eishockey und Langlauf. Leider gab es ein Problem mit dem Timing – der Erste Weltkrieg. Daher wurden die Spiele verschoben und sollten 1920 in Berlin ausgetragen werden. Die Spiele wurden aufgrund des Krieges dann aber doch in Antwerpen ausgetragen unter Ausschluss der Kriegsparteien Deutschland, Österreich, Ungarn, Bulgarien und der Türkei. Diesmal waren die Winterdisziplinen Eiskunstlaufen und Eishockey wieder mit dabei.

Nach dem großen Interesse für Wintersportarten und dem Erfolg der Winterdisziplinen bei den Spielen im Jahr 1920 in Antwerpen, entschied man sich dafür, bei den Olympischen Spielen 1924 mehr als eine ganze Woche nur dem Wintersport zu widmen. Nach den Spielen in Paris wurden 11 Tage nur für den Wintersport im Ort Chamonix und im Schatten des Mont Blancs, des höchsten Bergs der Alpen, eingeplant. 

Im Wintersport Eldorado von Chamonix traten 250 Athleten aus 16 Ländern in 16 verschiedenen Wettbewerben gegeneinander an. Auch wenn die Winterspiele technisch gesehen Teil der Sommerspiele waren, bezeichnet man in der Retrospektive die 11 Tage in Chamonix als die ersten Olympischen Winterspiele. Zwar fanden die ersten offiziellen Winterspiele erst vier Jahre später in St. Moritz in der Schweiz statt, aber diese Spiele liefen nicht wirklich ohne Probleme ab.

Welche Winterolympiade war denn nun die Erste?

Wie bereits erwähnt, werden die ersten Olympischen Winterspiele Frankreich im Jahr 1924 zugesprochen. Das nachfolge Event in der Schweiz wurde leider sehr stark durch schlechtes Wetter beeinträchtigt. Zuerst hatte ein starker Blizzard die Eröffnungszeremonie unterbrochen und anschließend wurde das Wetter so warm, dass die meisten der Disziplinen nicht mehr stattfinden konnten.

Die Olympischen Winterspiele 1932 in den USA in Lake Placid, New York, waren geplagt von den Nachwehen des Ersten Weltkrieges und der großen Rezession von 1928, sodass einige der europäischen Staaten nicht die finanziellen Mittel aufbringen konnte, um ihre Athleten über den Atlantik zu den Spielen zu bringen.

Welche Winterolympiade war denn nun die Erste?
Amsterdam 1988

Wo wurden die Olympischen Spiele in der Vergangenheit ausgetragen?

1924

Die ersten Winterspiele fanden in Chamonix nach dem Ersten Weltkrieg statt und beinhalteten 11 Tage mit 16 verschiedenen Events aus 6 Sportarten und 9 Disziplinen. Bei den ersten Winterspielen nahmen 258 Athleten teil.

1928

Die zweiten Winterspiele wurden in St. Moritz abgehalten. Diesmal mit nur 4 Sportarten, 8 Disziplinen und 14 Events. Teilgenommen an den Spielen haben 464 Athleten.

1932

1932 war Lake Placid, New York, der Schauplatz der Olympischen Winterspiele. Aufgrund der Nachwehen des Ersten Weltkrieges konnten an den Spielen in den USA nur 252 Athleten teilnehmen. Es gab 14 verschiedene Wettbewerbe, über 7 Disziplinen und 4 Sportarten.

1936

Deutschland wurde aufgrund der Teilnahme am Ersten Weltkrieg bis 1925 von den Olympischen Spielen ausgeschlossen. 1936 wurde es Deutschland gestattet, die Spiele auszutragen. Mit 646 Athleten waren die Spiele aufgrund der Anzahl der Teilnehmern die bisher Größten in der Geschichte. Insgesamt waren 4 Sportarten vertreten, welche 8 Disziplinen und 17 Wettbewerbe umfassten.

1940

Die Spiele 1940, eigentlich geplant in Sapporo, Japan, wurden aufgrund des Zweiten Weltkrieges abgesagt.

1944

Das gleiche Schicksal folgte auf die geplanten Spiele 1944 in Cortina d’Ampezzo in Italien.

1948

Da die Schweiz mit ihrer ersten Austragung der Spiele aufgrund widriger Wetterbedingungen nicht zufrieden war, hatte sich die Schweiz erneut auf die Spiele 1948 mit St. Moritz beworben und konnte diese anschließend auch austragen. Insgesamt nahmen 669 Athleten, aus 4 Sportarten an 22 Wettbewerben teil.

1952

Norwegen, die bis dato erfolgreichste Nation bei den Olympischen Winterspielen, trug die Spiele im Jahr 1952 aus. In der Vergangenheit dominierte das skandinavische Land die Medaillentabelle der Spiele und holte bis auf die Spiele 1932 in den USA immer die meisten Medaillen nach Hause. Wenig überraschend war Norwegen auch dieses Jahr das Land mit den meisten Medaillen. Bei den Spielen 1952 traten 694 Athleten in 4 Sportarten, 8 Disziplinen und 22 Wettbewerben an.

1956

Nach der Schweiz erhielt auch Italien eine erneute Chance die Spiele abzuhalten. 821 Athleten gingen bei den Spielen an den Start. Die Spiele wurden traditionell mit 4 Sportarten ausgetragen. Dabei gab es 8 verschiedene Disziplinen mit 24 Wettbewerben. Nach Erholung von dem Zweiten Weltkrieg konnte die Sowjetunion zum ersten Mal den Medaillenspiegel für sich entscheiden, was den Beginn einer dominanten Ära zeichnete.

1960

Zu der Austragung ihrer zweiten Olympischen Winterspiele kamen die USA in 1960. In der heute unter dem Namen Palisades Tahoe in Kalifornien bekannten Stadt (damals Squaw Valley, der Name wurde jedoch aufgrund seiner diskriminierenden Bezeichnung gegenüber First Nations geändert), wurden die Spiele während des Vietnamkrieges abgehalten. Aufgrund der Kosten für finanziell ärmere Länder traten diesmal nur 665 Athleten in 4 Sportarten, bei 8 Disziplinen und in 27 Wettbewerben an. Erneut konnte die Sowjetunion den Medaillenspiegel für sich entscheiden.

1964

In Grenoble, Frankreich fanden die Winterspiele 1964 statt. Diesmal wurden 6 Sportarten in 10 Disziplinen und 35 Wettbewerben ausgetragen. Bei dem Event traten 1158 Athleten an und Norwegen konnte sich gegen die Dominanz der Sowjetunion ausnahmsweise durchsetzen.

1968

Grenoble versuchte sich wieder einmal als Austragungsort und wurde die Heimat für 6 Sportarten, 10 Disziplinen und 35 Events mit 1158 Athleten. Außerdem überholte Norwegen in diesem Jahr die Sowjetunion in der Medallienwertung.

1972

Nach der Absage 1940 hatte Japan endlich seine Chance auf die Austragung der Winterspiele bekommen. Mit der gleichen Anzahl an Wettbewerben wie in Grenoble gingen 1123 Athleten an den Start. Erneut konnte die Sowjetunion den Medaillenspiegel deutlich für sich entscheiden.

1980

Wieder die USA, wieder Lake Placid und wieder eine dominierende Sowjetunion, was aufgrund des Kalten Krieges zu etwas Frust beim Gastgeberland führte. Bei den 37 Wettbewerben traten in Lake Placid insgesamt 1072 Athleten an.

1984

Ein etwas origineller Austragungsort wurde 1984 mit Sarajevo in Bosnien Herzegowina gewählt. Da der Erste Weltkrieg in der Entstehungsgeschichte der Winterspiele eine große Rolle gespielt hatte, wurden die Spiele an den Ort gebracht, wo Erzherzog Franz Ferdinand umgebracht wurde. Bei 39 Wettbewerben nahmen 1272 Athleten teil. Auch wenn die Spiele in der Sowjetunion ausgetragen wurden, war es diesmal die DDR, die die meisten Medaillen nach Hause holte.

1988

Calgary, Kanada hieß der Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1988. Über drei Wochen konnten Besucher in Calgary neue Disziplinen wie Curling, Skispringen, Eisschnelllauf und sogar Freestyle Ski bestaunen. Insgesamt wurden 48 Wettbewerbe, über 10 Disziplinen und 6 Sportarten ausgefochten. Sagenhafte 1423 Athleten nahmen teil. Die Sowjetunion ging bei den Spielen das letzte Mal unter diesem Namen an den Start und sicherte sich erneut die meisten Medaillengewinne im Medaillenspiegel.

1992

1992 kehrten die Olympischen Winterspiele wieder nach Frankreich zurück. Im französischen Albertville wurden die Spiele zum letzten Mal im gleichen Jahr wie die Sommerspiele ausgetragen. Auch mit von der Partie war ein vereintes Deutschland, welches sich direkt bei seinen ersten Olympischen Winterspielen die Oberhand im Medaillenspiegel sichern konnte. Ausgetragen wurden ganze 12 Disziplinen mit 57 Wettbewerben und 1801 Athleten.

1994

Die neue Aufteilung der Spiele sah vor, dass zwischen den Sommer- und Winterspielen jeweils immer zwei Jahre Abstand besteht. Daher wurden die Winterspiele in Lillehammer, Norwegen, bereits in das Jahr 1994 vorgezogen. 1737 Athleten bestritten dabei 61 Wettbewerbe. Am Ende der Spiele ging Russland als Sieger nach dem Zerfall der UDSSR im Jahr 1991 hervor.

1998

In Nagano, Japan, gab es eine weitere kleine Revolution, über die wir immer noch sehr glücklich sind. Snowboarden, mit den Disziplinen Halfpipe, Slopestyle und Snowboardcross, wurde den zuvor 6 Sportarten hinzugefügt. Als Gewinner der Spiele ging Deutschland hervor, welches sich überraschend gegen Russland durchsetzte. Bei dem Spektakel waren das erste Mal mehr als 2000 Athleten dabei.

2002

Wieder in den USA und diesmal in Salt Lake City, Utah, konnten sich die Norweger:innen erneut nach 1968 die Vorherrschaft im Medaillenspiegel zurück erkämpfen. Bei den Spielen nahmen 2399 Athleten an 78 Wettbewerben teil.

2006

In Turin kamen 2006 2508 Athleten zusammen, um die Winterspiele in 84 Wettbewerben auszutragen. Wieder einmal konnte sich Deutschland den Gesamtsieg sichern.

2010

Beflügelt von den kanadischen Fans, gab es 2010 eine kleine Sensation. Zum ersten Mal in der Geschichte der Olympischen Spiele konnte sich Kanada mit den meisten gewonnen Medaillen durchsetzen.

2014

2014 war Russland das erste Mal der Austragungsort für die Olympischen Winterspiele. In Sotschi traten 2873 Athleten in 98 Wettbewerben gegeneinander an. Aufgrund von ungünstigen Wetterbedingungen waren die Spiele für viele Teilnehmer eine Herausforderung. Die russische Delegation konnte sich am besten an die Gegebenheiten anpassen und gewann den Medaillenspiegel deutlich.

2018

In Pyeongchang, Südkorea, wurden die Winterspiele erstmals in mehr als 100 Wettbewerben ausgetragen. Mit einer herausragenden Leistung konnte sich Norwegen gegenüber den Russen durchsetzen.

2022

2022 fanden die Spiele unter erschwerten Bedingungen statt. Klirrende Kälte, die Covid-19 Pandemie und wenig Schnee machten die Winterspiele zu einer großen Herausforderung. Hinzu kam eine fragwürdige Menschenrechtslage im Austragungsland. Mit den widrigen Konditionen konnten die Athleten aus Norwegen am besten umgehen und holten sich den Gesamtsieg.

2026

Bereits entschieden, werden die Winterspiele zum zweiten Mal in ihrer Historie in Cortina d’Ampezzo, Italien ausgetragen.

Der Medaillenspiegel
Innsbruck 1964

Der Medaillenspiegel

Der Medaillenspiegel hatte nicht immer so eine große Bedeutung für die Spiele, wie er es heute hat. Einige Länder nahmen an allen bisher ausgetragenen Winterspielen teil. Andere nicht immer, unter anderem Namen, haben noch nie teilgenommen oder nehmen erst seit kurzem an Winterspielen teil. Daher ist der Spiegel vielleicht nicht zu 100% repräsentativ über die Fähigkeiten der Wintersportler innerhalb eines Landes. Wir haben dir trotzdem den aktuellen Medaillenspiegel zusammengeschrieben.

Medaillenspiegel gesamt

  • 1
    Norwegen – 405 Medaillen (An 24 Spielen teilgenommen)
  • 2
    USA – 330 Medaillen (An 24 Spielen teilgenommen)
  • 3
    Deutschland – 267 Medaillen (An 21 Spielen teilgenommen)
  • 4
    Österreich – 250 Medaillen (An 24 Spielen teilgenommen)
  • 5
    Kanada – 229 Medaillen (An 24 Spielen teilgenommen)
  • 6
    Sowjetunion – 194 Medaillen (An 9 Spielen teilgenommen)
  • 7
    Finnland – 175 Medaillen (An 24 Spielen teilgenommen)
  • 8
    Schweiz – 167 Medaillen (An 24 Spielen teilgenommen)
  • 9
    Schweden – 166 Medaillen (An 24 Spielen teilgenommen)
  • 10
    Niederland – 147 Medaillen (An 23 Spielen teilgenommen)
Medaillenspiegel gesamt
Grenoble 1968

Einige Länder auf dieser Liste zu sehen, ist keine sonderliche Überraschung. Norwegen hat eine lange Geschichte im Wintersport und der Langlauf wurde in Norwegen erfunden. Durch Norwegens Dominanz, speziell in den ersten Spielen, konnte das kleine Land bereits in frühen Jahren ordentlich Medaillen sammeln. Mit dem Gewinn des Medaillenspiegels bei den Spielen 2022 in Peking hat Norwegen noch einmal unter Beweis gestellt, dass zu jederzeit mit ihnen zu rechnen ist. Die USA haben eine deutlich größere Population und sind ebenfalls ein Land mit vielen Möglichkeiten für Wintersport. Speziell bei den Spielen im eigenen Land konnte die USA große Erfolge feiern und viele Medaillen sammeln. Manchmal auch begünstigt durch die Abwesenheit anderer Nationen bei Spielen in den Staaten.

Auf dem dritten Platz findet sich Deutschland wieder. Zudem sind die Plätze 13 und 18 Ostdeutschland und Westdeutschland zuzurechnen. Würde man die Medaillen der geteilten deutschen Staaten zusammenrechnen, würde man auf insgesamt 113 Bronzemedaillen, 149 Silbermedaillen und 152 Goldmedaillen kommen. Zugerechnet zu den anderen Medaillen des geeinten Deutschlands käme man auf beeindruckende 416 Medaillen. Damit hätte sich Deutschland vor Norwegen im Gesamtmedaillenspiegel geschoben.

Die Sowjetunion und Russland hätten kombiniert insgesamt 314 Medaillen gewonnen. Dies würde ihnen den zweiten Platz im Ranking verschaffen. Nach dem Zusammenfall der UDSSR wurden die Länder Armenien, Aserbaidschan, Weißrussland, Estland, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Lettland, Litauen, Moldawien, Tadschikistan, Turkmenistan, Ukraine und Usbekistan unabhängig und haben angefangen eigenständig an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Daher ist es nicht naheliegend, die Medaillen der Sowjetunion und Russlands zusammenzurechnen.

Interessant ist auch, dass einige kleinere Länder wie Österreich, die Schweiz oder die Niederlande in den Top 10 zu finden sind. Die Schweiz und Österreich liegen in den Alpen und haben daher einen traditionsreichen Wintersport. Die Niederlande in den Top 10 zu sehen, fühlt sich jedoch etwas überraschend an. Nach den Spielen 2022 konnten die Niederlande Russland überholen, da Russland aufgrund von Anti-Doping-Maßnahmen vom Wettbewerb teilweise ausgeschlossen bzw. Athleten nicht unter russischer Flagge antreten durften. Dementsprechend wurden Russland auch keine Medaillen anerkannt. Trotz ihrer großartigen Erfolge bei den Olympischen Winterspielen konnte bisher keines dieser Länder den Medaillenspiegeln gewinnen.

Dieses Privileg ist nur einer kleinen Auswahl an Ländern zugutegekommen. Angeführt von Norwegen mit 9 Siegen. Gefolgt von der Sowjetunion mit insgesamt 7 Siegen durch ihre Dominanz zwischen 56 und 88, mit 7 Siegen. Da die Sowjetunion keine Medaillen mehr sammeln kann, hat Norwegen viel Raum zum nächsten Verfolger Deutschland, mit drei Siegen. Dahinter folgt Russland mit zwei Siegen. Die USA, Schweden, Ostdeutschland und Kanada konnten die Spiele jeweils einmal für sich entscheiden.

Natürlich macht es auch einen Unterschied, ob man eine Bronze-, Silber- oder Goldmedaille gewinnt, daher haben wir für dich nochmal die Rankings nach Medaillen sortiert aufgeschrieben.

Welches Land hat die meisten Goldmedaillen gewonnen?

Welches Land hat die meisten Goldmedaillen gewonnen?

  • 1
    Norwegen – 148 Goldmedaillen
  • 2
    USA – 113 Goldmedaillen
  • 3
    Deutschland – 102 Goldmedaillen
  • 4
    Sowjetunion – 78 Goldmedaillen
  • 5
    Kanada – 77 Goldmedaillen
  • 6
    Österreich – 71 Goldmedaillen
  • 7
    Schweden – 65 Goldmedaillen
  • 8
    Schweiz – 63 Goldmedaillen
  • 9
    Niederlande – 53 Goldmedaillen
  • 10
    Russland – 47 Goldmedaillen

Welches Land hat die meisten Silbermedaillen gewonnen?

  • 1
    Norwegen – 133 Silbermedaillen
  • 2
    USA – 122 Silbermedaillen
  • 3
    Deutschland – 98 Silbermedaillen
  • 4
    Österreich – 88 Silbermedaillen
  • 5
    Kanada – 72 Silbermedaillen
  • 6
    Finnland – 66 Silbermedaillen
  • 7
    Sowjetunion – 57 Silbermedaillen
  • 8
    Schweden – 61 Silbermedaillen
  • 9
    Schweiz – 47 Silbermedaillen
  • 10
    Niederlande – 49 Silbermedaillen

Welches Land hat die meisten Bronzemedaillen gewonnen?

  • 1
    Norwegen – 124 Bronzemedaillen
  • 2
    USA – 95 Bronzemedaillen
  • 3
    Österreich – 91 Bronzemedaillen
  • 4
    Kanada – 80 Bronzemedaillen
  • 5
    Finnland – 65 Bronzemedaillen
  • 6
    Deutschland – 65 Bronzemedaillen
  • 7
    Schweden – 60 Bronzemedaillen
  • 8
    Sowjetunion – 59 Bronzemedaillen
  • 9
    Frankreich – 55 Bronzemedaillen
  • 10
    Schweiz – 57 Bronzemedaillen

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